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Andrij Pawlyschyn

Perspektiven Fuer Eine Verstandigung An Der Grenze

Nachdem wir seit einigen Jahren die verschiedenen Aspekte der ukrainisch-polnischen Beziehungen sowohl aus der Vergangenheit als auch aus der Gegenwart analysiert haben, können wir nunmehr einige Schlussfolgerungen und Verallgemeinerungen wagen. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass ich der Ausbildung und der Denkweise nach Historiker bin, für den ein derart analytischer und verallgemeinernder Text sich als recht komplizierte Aufgabe darstellt. Die zweifellos vorhandenen Mängel bitte ich also zu entschuldigen.

Aber zur Sache. Ohne Zweifel ist ein Grenzland nicht nur eine Zone der Kulturverflechtungen und eines Dialogs zwischen den Staaten. Es ist nicht nur definiert durch das Symbol der Grenzlinie, die dank der Wirkung gewisser psychologischer Mechanismen zahlreichen Phantasien, Illusionen und vergeblichen Hoffnungen, die dem Menschen als einem zur Selbsttäuschung neigenden Wesen eigen sind, einen Sinn zu geben scheint, das Grenzland trägt zugleich auch die Last der Erinnerungen an die verdrängten historischen Konflikte und an die Stereotypen, die je nach Situation im Massenbewußtsein immer wieder aufbrechen und in einem neuen konkreten Kontext wirksam werden. Die Dämonen der Feindlichkeit können jahrzehntelang in den Höhlen des kollektiven Unbewußten dösen, Seite an Seite mit den (genauso inadäquaten) positiven Vorurteilen.

Psychologischer Exkurs

In unseren letzten Seminaren haben wir untersucht, wie die Stereotypen in den ukrainisch-polnischen Beziehungen funktionieren. Dabei haben wir ethnographische, literarische und historische Dokumente herangezogen. Als Methode diente uns vor allem die Psychoanalyse, aber auch andere wissenschaftliche Instrumente (an dieser Stelle möchte ich J.Prochasko und O.Kis’ für ihre interessanten und anregenden Beiträge danken). Wir sind dabei zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen:

Das bestehende Stereotyp des Polen im Bewusstsein eines Ukrainers läßt sich beschreiben als kompensatorische Reaktion auf unsere eigenen nationalen Fehler, bewusste und noch öfter unbewusste, die ja nicht weniger bedrückend sind. So lasten wir beispielsweise den Polen als angeblich typische Eigenschaften Niedertracht und die Neigung zum Verrat an – eine Reaktion auf die Tatsache, dass bei uns die verbindlichen Denkkategorien einer großen menschlichen Gemeinschaft fehlen, eine Reaktion also auf unsere eigene Unberechenbarkeit, unser inkonsequentes Handeln, unseren Hang zum anarchistischen Individualismus, zur Spontaneität beim Treffen von Entscheidungen (all diese Phänomene sind in der Geschichte der Ukraine nicht zu übersehen). Ein anderes Beispiel: Die Abneigung gegen den angeblich typisch polnischen herrschaftlichen Hochmut wird hervorgerufen durch die Erfahrung, dass bei uns Legitimität und die gesellschaftlichen hierarchischen Strukturen nicht respektiert werden, durch die Erfahrung unserer Mängel also verbunden mit dem Neid auf die anderen (die Polen), die im Gegensatz zu uns schon seit langem übere eigene staatliche Institutionen verfügen.

Das Denken in Stereotypen kann man nicht abschaffen, es wird im Laufe von Jahrhunderten herausgebildet, es ist eng mit unserem psychischen Apparat verbunden und bildet einen Teil des kollektiven Unbewussten. Aber man kann die Wirkung der negativen Stereotypen durchaus verringern. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass das möglich ist: die Lwiwer Gruppe von Amnesty International hat sehr gute Beziehungen zu der Gruppe in Warschau aufgebaut und über diese auch zu den anderen Kollegen in Polen, in Suwalki, Lodz, Gdansk. Die Kontakte und gemeinsame Aktionen dauern schon über drei Jahre. Die jungen Menschen werden zu Profis, und in diesem Jahr gehen wir einen Schritt weiter. Man hat uns nämlich angeboten, in den Warschauer Oberschulen mit Vorträgen über die Ukraine und die Situation der Menschenrechtsbewegung bei uns aufzutreten. Im Herbst veranstalten wir dann entsprechende Aktionen auch bei uns in Lwiw und möglicherweise zusätzlich in anderen Städten der Ukraine.

Im ersten Jahrzehnt nach dem Kriege wurde eine ganze Reihe von Konfliktfaktoren abgeschafft. Ich unterlasse hier die emotionale Bewertung dieser Tatsache, obwohl es mir um den Lemken-Kosmos (die geistige Heimat meiner Ahnen) natürlich sehr leid tut. Nie mehr wird sich diese Welt so entwickeln können, wie es in der Vergangenheit war, und die zwei heute existierenden Möglichkeiten – entweder ein Reservat für Eingeborene oder eine künstliche intellektuelle Konstruktion der lokalen Identität – sind zwar nicht schlecht, aber alles andere als natürlich. Wie dem auch sei, ich werde mich nunmehr jeder emotionalen Bewertung enthalten und mich stattdessen wie ein Theoretiker nur den Tatsachen zuwenden, über eine Landkarte gebeugt, mir einem Bündel von Zeitungsausschnitten, Statistiken und soziologischen Studien in der Hand. Das Grenzgebiet wurde also beiderseits von jeweils fremden “ethnischen Elementen gesäubert”. Die Träger der Konfliktmentalität der zwanziger und dreißiger Jahre wurden in alle Welt zerstreut, sowohl in den eigenen Nationalstaaten, als auch im Exil. Schließlich hat auch die Zeit ihre Arbeit getan: sie sterben aus, und die der jüngeren Generation eingeimpfte Xenophobie sucht sich andere Feindbilder.

Es verschwand auch eine Reihe von politischen Konfliktvoraussetzungen, besonders in den 80er Jahren. Die ukrainischen und polnischen Intellektuellen jener Periode, aufgewachsen in der Konfrontation mit dem sowjetischen Totalitarismus, erkannten schon früh die schädlichen Folgen des gegenseitigen Antagonismus. Als sie dann in den 90er Jahren zu einer politischen Klasse und zu einem meinungsbildenden Milieu in ihren Ländern herangewachsen waren, erreichte man auch auf der offiziellen Ebene ein ziemlich hohes Maß an gegenseitiger Verständigung. An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, daß Polen der erste Staat der Welt war, der die Ukraine anerkannte. Die freundschaftlichen Beziehungen wurden in internationalen Dokumenten verankert, unter anderem auch die Unverletzlichkeit der heutigen Grenzen und der gegenseitige Verzicht auf Gebietsansprüche. Beide Länder sind, sowohl was die Wirtschaft als auch die Sicherheitspolitik betrifft, an einer regionalen Zusammenarbeit interessiert. Daß dabei Polen sein Interesse sehr viel deutlicher artikuliert, darf nicht als Zeichen der Schwäche mißverstanden werden. Ganz im Gegenteil spricht diese Tatsache vielmehr für die höhere Qualifikation der polnischen Beamten auf allen Ebenen. Unsere Nomenklatura-Clans dagegen stehen den polnischen Kollegen nach, sowohl was die Einschätzung von Situationen und Entwicklung von Szenarien, als auch, was angemessenes Handeln betrifft.

Konfliktologischer Exkurs

Ein ukrainischer Historiker, Dr. Jaroslaw Hryzak, hat vor kurzem bemerkt, daß man nach Lektüre der polnischen und ukrainischen Zeitungen im Grenzgebiet (gemeint war die Exilpresse der jeweiligen Minderheiten, die einen großen Einfluß auf die rechten Milieus in beiden Ländern ausübt) den Eindruck gewinnen könnte, der polnisch-ukrainische Krieg sei immer noch in vollem Gange. Dabei liefert man sich die erbittertsten Wortgefechte um folgende Fragen:

– ist Lwiw nicht eigentlich eine polnische bzw. Przemysl eine ukrainische Stadt? (Vernünftigerweise sollte man lieber über die Multikultur in diesen beiden Städten reden);

– was geschieht mit den römisch-katholischen Kirchen in der Westukraine, was mit der griechisch-katholischen Kathedrale in Przemysl? (in dieser Frage hören die polnischen Nationalisten noch nicht einmal auf den Papst);

– wie werden die Friedhöfe der ukrainischen und polnischen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges gepflegt? Hier die polnisches Krieger-Gedenkstätte in Lwiw, dort die Soldatengräber der Ukrainischen Galizischen Armee und der Ukrainischen Aufstandsarmee in Polen;

– wie soll man heute das Problem der ethnischen Säuberungen in Wolhynien und Galizien während des 2. Weltkrieges sowie das der späteren Massendeportationen interpretieren?

– was geschieht mit der Ossolineum-Bibliothek in Lwiw, was mit Zeugnissen der ukrainischen Kultur in Polen?

Meine persönliche Empörung gilt ganz besonders den letztgenannten Streitereien, weil es sich bei den streitenden Personen durchaus um gebildete und kultivierte Menschen handelt, die eigentlich die Heillosigkeit ihres Handelns verstehen und die Verlogenheit der Motivationen durchschauen müssten.

Wie Sie schon bemerkt haben, entzünden sich diese Konflikte vorwiegend an der Frage, wie die Geschichtig richtig zu interpretieren sei. Sinnvollerweise sollte man diese Frage doch wohl besser in der Stille von Bibliotheken und Archiven untersuchen als auf den öffentlichen Plätzen und im Lärm der Demonstrationen. Bezeichnenderweise verschärfen sich solche Diskussionen in jedem Wahlkampf, was vom imaginären, ja auch vom konjunkturabhängigen instrumentalen Charakter dieser Konflikte zeugt.

In den ukrainischen Medien fehlt durchaus noch immer ein angemessenes Bild der ukrainisch-polnischen Beziehungen. Das liegt ganz einfach daran, dass es bei uns noch keine wirklich freie Presse gibt und keine Journalisten von internationalem Format, die diese Probleme sorgfältig bearbeiten würden, ohne die Tatsachen nach eigenen Gusto oder gar im Auftrag der Mächtigen zurecht zu biegen.

Zugleich kommen neuerdings ganz andere, nämlich soziale Faktoren ins Spiel, die künftig die ukrainisch-polnischen Beziehungen erheblich belasten könnten. Schon jetzt macht sich der Unterschied im Transformationstempo zwischen den beiden Ländern deutlich bemerkbar. Die höheren Einkommen in Polen fördern dort durch Stärkung der Binnen-Nachfrage nicht nur die Entwicklung der polnischen Wirtschaft, sondern auch die Entwicklung der kulturellen Infrastruktur. Ein schneller Zuwachs des polnischen Wohlstands könnte sich als Bombe mit Zeitzünder herausstellen, als potentielle Ursache für künftige Konflikte zwischen einem reichen, besseren, kultivierteren (polnischen) Westen und einem armen (ukrainischen) Osten, dessen Rolle dann als Lieferant von Rohstoffen und Arbeitskraft festgeschrieben würde.

Ein Vorspiel zu einer derartigen Entwicklung erleben wir heute schon in der Grenzregion. Ein typisches Bild: In jedem Bus oder Zug, der an der Grenze gestoppt wird, sitzen Gastarbeiter, unsere Landsleute, und sie werden gnadenlos bestraft, wenn sie ihre Aufenthaltserlaubnis um ein geringes überstrapaziert haben. Sehr viele Ukrainer (vorwiegend aus Galizien) werden als unqualifizierte Arbeitskräfte eingesetzt, was selten dem Status entspricht, den sie zuhause hatten. Aber wenn die ukrainische Lehrerin jahrelang kein Gehalt bekommt, wird sie eben Putzfrau im Haus eines polnischen Neureichen, ein Ingenieur wird Maurer, ein Arzt Saisonarbeiter auf dem Land. Der polnische Staat verlangt von diesen Menschen, dass sie sich an die Gesetze halten, und für Arbeitssuchende gibt es sehr strenge Gesetze. Diese Gesetze erzeugen Unzufriedenheit, diese richtet sich auf die Gesetzgeber und später auf den Staat samt seinen Bürgern. Mit etwas Phantasie und einer gewissen Lebenserfahrung kann sich jeder dieses Bild einer klassischen Stereotypen-Autogenese selbst weiter ausmalen.

Rechts und links der Grenze existiert Kriminalität. Zwar haben Banditen bekanntlich weder Heimat noch moralische Grundsätze, aber gelegentlich erscheint es ihnen opportun, einen background für ihre Aktivitäten zu konstruieren, besonders dann, wenn umfängliche und weitverzweigte illegale Geschäfte anstehen, einen background also, zusammengesetzt aus Elementen der vorhandenen nationalen Klischees, die geeignet sind, abzulenken vom tatsächlichen Charakter ihres Tuns.

Keine Frage, daß diese international organisierten (externen) Kriminellen teilweise mit den (internen) Sicherheitsorganen zusammenarbeiten, d.h. mit bestimmten bestochenen Beamten des jeweiligen Landes, wo sie tätig sind”. Trotzdem richtet sich der wohlfeile sogenannte gerechte Zorn der Gesellschaft ausschließlich gegen das andere Land, das Ausland, aus dem die Verbrecher kommen. Die Fremdenfeindlichkeit geht ihren gewohnten bequemen Gang wie z.B. auch gegen Flüchtlinge oder nationale Minderheiten. Zwar ist der Anteil der Kriminalität in diesen Milieus nicht signifikant höher als im gesellschaftlichen Durchschnitt, aber sie sind im Vornherein stigmatisiert und geraten infolgedessen viel schneller ins Fadenkreuz der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Soziologischer Exkurs

Die soziologischen Untersuchungen den Status der Polen in der ukrainischen Wahrnehmung betreffend bezeugen vor allem die Ohnmacht der Meinungsforschung, sofern diese es mit ukrainischen Befragten zu tun hat. Der Soziologe Jewhen Holowacha meinte, ein Befragter in der Ukraine kann sich – je nachdem, wie die Frage formuliert ist – sowohl für die freie Marktwirtschaft als auch für eine staatliche Preisregulierung aussprechen, für die Freizügigkeit als auch für eine obligatorische polizeiliche Anmeldung, für die ukrainische Unabhängigkeit als auch für die Wiederkehr der Sowjetunion.

Bei aller Vorsicht also im Umgang mit unsicheren und unvollständigen soziologischen Daten kann man dennoch folgendes konstatieren: In der heutigen Ukraine rangieren die Polen auf der Skala der Wertschätzung ziemlich weit vorn, in etwa auf einer Höhe mit den Amerikanern. Besser schneiden nur noch die Russen und Weißrussen ab, schlechter liegen die Deutschen, Juden, Rumänen Zigeuner usw.

Bei genaueren Nachfragen erweist sich dann, dass das heutige Polen und die Polen in der Ukraine geschätzt werden, weil die Befragten ihre politischen Überzeugungen, vor allem die Haltung gegenüber den politischen Reformen und die Einstellung zu Russland, auf diese Nachbarn projizieren, d.h. Polen gilt quasi als Symbol für erfolgreiche Wirtschaftsreformen und als symbolischer Gegensatz zu Russland bzw. zur Sowjetunion. Es ist bemerkenswert, dass das niedrigste Niveau der Xenophobie (auch in der Einstellung zu Polen) in Galizien festgestellt wurde, das höchste dagegen – auf der russifizierten Krim.

Die allgemeine kulturelle Nivellierung der modernen Welt hat zum Teil für eine Entspannung bei den Gegensätzen gesorgt, die als Folge der kulturellen Differenz entstehen könnten. Allerdings gibt es im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet eine Ausnahme, nämlich die Religion. Nun könnte man zwar meinen, zwei große Organisationen wie die römisch-katholische und die griechisch-katholische Kirche mit ein und demselben Oberhaupt, dem Papst, müßten sich doch leicht verständigen können. Aber ganz im Gegenteil, gerade diese Kirchen werden am stärksten durch verdrängte historische Gegensätze bedrückt, auch und vor allem infolge der m.E. falschen Praxis, daß sie als nationale Kirchen angesehen werden. Die meisten Skandale und Missverständnisse zwischen Polen und der Ukraine erwachsen heutzutage aus dem unsinnigen Konkurrenzkampf der beiden katholischen Gemeinden um die Sympathie der Laien verbunden mit den politischen Spielereien der rechten Politiker, die nur allzugern die Karte der Rechtgläubigkeit ausspielen.

Können wir jetzt oder in der nahen Zukunft eine wirkliche Verständigung erreichen und so die Gefahr künftiger Konflikte ausschließen? Ich denke, das hängt vor allem von zwei Gruppen von Faktoren ab:

Die erste: die wirtschaftliche Situation in der Ukraine und in Polen sowie die Gesamtkonfiguration dieses Raumes im europäischen Kontext. Die Hoffnung auf einen Dialog der Gleichen mit den Gleichen, der Freien mit den Freien wird auf lange Zeit aufgeschoben, wenn aus diesem Modell ein Element herausfällt, wenn z B die Ukraine unter die Macht des roten doppelköpfigen Adlers geraten sollte oder Polen und seine westeuropäischen Nachbarn sich vom wilden Osten, d.h. von uns, hinter der goldenen Mauer des Paneuropäismus abgrenzen würden. Sehr günstig hingegen für die ukrainisch-polnischen Beziehungen wäre ein Szenario, in dem die Ukraine als Teil des mitteleuropäischen Raumes angesehen würde (wie es z.B. kürzlich beim Besuches einer Expertengruppe mit Brzezinski an der Spitze in Kiew formuliert wurde), und wenn die politische Elite der Ukraine aus ihrem Milieu eine ausreichend kräftige Schicht von Beamten und Politikern hervorbrächte, die imstande wäre, den Umbau der ukrainischen Wirtschaft in eine Marktwirtschaft zu vollenden, und zwar schneller und besser, als es die jetzigen Politiker und Beamten tun.

Nicht weniger wichtig ist die zweite Gruppe von Faktoren. Nach meiner tiefsten Überzeugung gibt es nur ein wirkliches Gegenmittel gegen eine mögliche neuerliche Vergiftung der Beziehung zwischen den beiden Ländern, nämlich Verbreitung von Wissens über die jeweils Anderen, kulturelle Offenheit und ein Dialog, den vor allem die Intellektuellen zu eröffnen hätten. Zur Zeit fehlt das alles, und zwar in einem katastrophalen Ausmaß. Im kulturellen Bewusstsein der meisten Ukrainer ist Polen praktisch abwesend. Und hier helfen auch keine repräsentativen Alibiveranstaltungen mit einer begrenzten Teilnehmerzahl. Uns steht eine mühsame Arbeit mit breiten Bevölkerungsschichten bevor, Gesetze müssen verändert werden, es braucht Zeit, damit in aller Ruhe die Entstehung und Natur der unerwünschten Konflikte analysiert werden kann. Und selbstverständlich ist diese Gruppe von Faktoren mit der ersten der politisch-ökonomischen Faktoren untrennbar verflochten.

aus dem Ukrainischen von Olha Sidor

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N12 / 1998

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1998