Stanislaw StepienDie Polnisch-Ukrainischen Kulturellen Beziehungen Im Lauf Der JahrhunderteEs waren einmal drei Brüder - Lach, Tschech und Rus... So beginnt die in unserem Bewußtsein tief eingeprägte Sage, welche die gemeinsamen ethnischen Wurzeln der Slawen bildhaft darstellt. Diese Auffassung der slawischen Verwandschaft war seit jeher bei den Polen und Ukrainern besonders tief. Sie fand ihre Wiederspiegelung nicht nur in den politischen Ereignissen, sondern vor allem in der Kultur der beiden Völker. 1 Von wechselseitigen Beziehungen schon vor der polnischen Staatlichkeit zeugt unter anderem die Tatsache, daß enge Verbindungen zwischen beiden herrschenden Dynastien bestanden. Eine der Gattinnen von Wolodymyr Welykyj (dem Großen) war Polin, mit der er, wie der Autor der "Sage der vergangenen Jahre" (Powist wremennych lit) berichtet, zwei Söhne hatte - Stanislaw und Pozwid (1). Und es war auch dieser Fürst Wolodymyr, der seinen ältesten Sohn Swjatopolk mit der Tochter von Boleslaw Smialy (dem Mutigen) verheiratete, und eine der Töchter Dobronega - mit Kazimierz Odnowiciel (dem Erneuerer), dessen Schwester Gertruda sich mit Isjaslaw, dem Sohn von Jaroslaw Mudryj (dem Weisen) verheiratete. Der Sohn von Kazimierz Odnowiciel, Boleslaw Smialy, hatte ebenfalls eine Ukrainerin zur Frau (2). Und seinen Sohn Mieszek verheiratete er mit der Prinzessin Eudokija, der Schwester des Fürsten von Wolhynien, Jaropolk (3). Auch die Enkelin von Dobronega und Odnowiciel, die Tochter von Wladyslaw Herman, deren Name wir nicht kennen, wurde die Frau von Jaroslaw I., dem Fürsten von Wolodymyr-Wolhynj. Solche enge Verwandschaftsbindungen hatten zur Folge, daß dem heldenmütigen Fürsten Boleslaw Krzywousty (dem Schiefmäuligen) schon gewisse Skrupel wegen seiner Blutsbande zu Gertruda kamen, als er die Kyjiver Prinzessin Zbyslawa heiraten wollte, die eine Tochter von Swjatopolk war. Die Angelegenheit mußte in Rom zurechtgebogen werden. (4). Auch die Kinder von Boleslaw Krzywousty und deren Nachkommen heirateten ukrainische Fürstentöchter bzw. -söhne. Ukrainische Fürstentöchter wurden zu Ehefrauen der Söhne von Kazimierz Sprawiedliwy (dem Gerechten). Leschek Bialy (der Weiße) nahm Grymyslawa, Ingwars, des Lutzker Fürsten Tochter zur Frau, und Konrad Mazowietzki heiratete Agafia, die Tochter des Fürsten Swiatoslaw von Wolodymyr-Wolhyn und Peremyschl. Diese Agafia war die Urgroßmutter von Kazimierz Wielki (dem Großen), was, wie sich später herausstellte, beträchliche Folgen für den Anspruch auf das ukrainische Erbe hatte (5). Auch später, trotz der Krise der ukrainischen Staatlichkeit, gab es in den polnischen Herrschafts-häusern keinen Mangel an ukrainischen Blutsverwandten. Allgemein bekannt ist die Geschichte der ukrainischen Herkunft (aus der Familie der Magnaten Danylowytsch) der Mutter von Jan III. Sobieski. Jan Sobieski ist nicht nur als der König in Erinnerung geblieben, der gerne die ukrainischen Volkslieder ("Dumen") sang, sondern vor allem auch als einer, der die Entstehung des ukrainischen Volkes wahrgenommen hat. Nach dem Vorbild ihrer Herrschaften schlossen auch Magnaten und Würdenträger polnisch-ukrainische Mischehen. So hatte z.B. der bekannte Paladin Pawel Wlostowicz eine Ruthenin aus einem Fürstengeschlecht zur Ehefrau. Sowohl der Dienst bei Hofe als auch die enge Nachbarschaft von polnischen und ukrainischen Fürsten förderten die Mischehen. Bleibt noch zu sagen, daß selbstverständlich auch die Kaufleute und Handwerker recht häufig in solchen Mischehen lebten (6). 2 Die große Zahl der Mischehen beweist, dass die religiösen Unterschiede zwischen den orthodoxen Ukrainern und katholischen Polen damals kein großes Hindernis für eine Eheschließung darstellten. Im frühen Mittelalter war die Tatsache von großer Bedeutung, daß die Rus zu der Apostelhauptstadt gehörte, und daß das sogenannte östliche Schisma in der Rus erst langsam gegen einen hartnäckigen Widerstand an Bedeutung gewann. (7). Als charakteristisch für die damaligen Beziehungen gilt das sogenannte "Kreuzküssen", wenn sich polnische und russische Fürsten trafen, um ihre strittigen Fragen zu lösen. Dieses Ritual wird in der Kyjiver Chronik mehrfach erwähnt, aller-dings wird nicht gesagt, ob ein "katholisches" oder ein "orthodoxes" Kreuz geküßt wurde. Immerhin zeigt der Brauch, welche brüderlichen Gefühle zwischen den herrschenden Geschlechtern existierten, und auch, daß dem Unterschied zwischen dem Katholizismus und der Orthodoxie noch keine große Rolle beigemessen wurde. Es sind uns zahlreiche Beispiele dafür bekannt, daß Eheleute von unterschiedlicher Konfession das Patronat in der Kirche seines/ihres Lebenspartners übernahmen. Weiter stellen wir fest, daß polnische Fürstinnen große Verdienste für die kulturelle Entwicklung in der Rus haben, und umgekehrt - die Rutheninnen haben solche Verdienste in Polen. (Im Mittelalter wurde die königliche Obhut der Kunst hauptsächlich von den Frauen ausgeübt) (8). Die ruthenischen Fürstinnen leisteten einen bedeutenden Beitrag für den Bau der römisch-katholischen (=polnischen) Kirchen. Vor allem haben sie berühmte Architekten, Holzschnitzer und Maler aus der Rus eingeladen. So war z.B. die Tschernigiwer Fürstin Maria, die weiter oben schon als Ehefrau von Pawlo Wlostovytsch erwähnt wurde, die Stifterin der wunderbaren römisch-katholischen Kirche der Unbefleckten Gottesmutter in Breslau (um das Jahr 115O). Ihre Tochter Agafia stiftete gemeinsam mit ihrem Ehemann Jaksa ebenfalls in Breslau die römisch-katholische St.Michael-Kirche (zerstört im 16.Jh.). Zu allen Zeiten wurden in den polnisch-ukrainischen Grenzgebieten zahlreiche Mischehen geschlossen, insbesondere nach der Unterzeichnung der Brester Union, als die kanonischen Hindernisse in diesem Bereich abgeschafft worden waren. Man legte bestimmte Bedingungen für das religiöse Leben und die Erziehung der Kinder fest: Die Trauung fand immer in dem von der Braut anerkannten Ritus statt; war die Braut Ukrainerin, ging man in die griechisch-katholischen Kirche, war sie Polin, ging man in die römisch-katholische Kirche. Entsprechende Regelungen galten auch für die Kinder. Die Töchter der Ukrainerinnen wurden in der griechisch-katholischen Kirche getauft und dort erzogen, die Töchter der Polinnen wurden römisch katholisch. Die Söhne erbten das Glaubensbekenntnis und die Volkszugehörigkeit des Vaters. So existierten dann in ein und derselben Familie zwei Konfessionen und zwei Volkszugehörigkeiten. Zu der Zeit der Eroberung und noch bis in die ersten Jahrzehnte des 20.Jahrhunderts gab es so viele Mischehen, daß man fast überall auf dem ostgalizischen Territorium die Feste doppelt feierte - als polnische und als ukrainische. Ein wohl weltweit beispielloser Fall, daß die Grenze der Volks-zugehörigkeit mitten durch die Familien verlief. Daraus ergibt sich augenscheinlich, daß die gegenseitigen kulturellen Einflüsse überhaupt nicht zu vermeiden waren. 3 Was das Mäzenatentum im Bereich der mittelalterlichen Kultur betrifft, so müssen wir noch anfügen, daß in der Zeit der ersten Piasten außer den schon genannten Breslauer Kirchen auch noch die Klosterkirche in Lysiec und die primäre Kollegialkirche in Wislica unter Mitwirkung der Ruthenen errichtet worden waren (9). Die Forschung nimmt weiterhin an, daß die von Mieszko aus der Rus eingeladenen Handwerker auch das erste große Zentrum für Zierglas in Kruszwica eingerichtet haben. (10). Umgekehrt hat am Anfang des 12.Jahrhunderts der ukrainische Fürst Wolodar zum Bau der von ihm gestifteten und Johannes dem Täufer geweihten Kathedrale in Przemysl polnische Bauleute eingeladen. Diese Kathedrale wurde in einem für die Rus seltenen romanischen Baustil errichtet (11). Romanische Einflüsse finden sich auch an anderen Kirchen in der Ukraine, wie z.B. an dem gut erhaltenen Christi-Verklärungs-Dom in Tschernigov, der 1036 von dem Fürsten Mstyslaw, dem Bruder des Jaroslaw Mudryj, erbaut wurde. Westliche Züge trägt auch die Pjatnytzja-Kirche in Tschernigov (12). Am deutlichsten aber kamen die romanischen Einflüsse in den Westgebieten der Ukraine zum Ausdruck, wo es unmittelbare Beziehungen zu Polen gab. Dies beweisen die kirchlichen Bauten in Halytsch und Wolodymyr-Wolhynskyj. Aus dem oben Gesagten läßt sich ohne Übertreibung der wechselseitige Einfluß in der Architektur jener Zeit ableiten. Ein weiteres Indiz dafür, daß in den damaligen Zeiten die kulturellen Unterschiede keine grossen Probleme darstellten. Vollkommen ungehindert fand der Austausch zwischen den bedeutenden Architekten und Künstlern der beiden Völker statt. 4 Die dynastische Verwandtschaft sowie die kulturelle Nähe blieben nicht ohne Folgen für die politische Situation. Nach dem Tode von Boleslaw Wstydliwy (dem Schüchternen) im Jahre 1279 erhob der galizische Fürst Danylo seinen Anspruch auf den Krakauer Thron. Es war zwar bekannt, daß er gegen die Kleinfürsten aus der Piasten-Dynastie keine Chancen hatte, jedoch hätte er seinen Anspruch auf Kleinpolen nicht ohne dortige Unterstützung erhoben (13). Zwischen dem Krakauer und dem Galizischen Hof bestanden enge Kontakte, schon darum, weil Kinga, die Ehefrau von Boleslaw Wstydliwy und Konstanzia, die Ehefrau von Lew, Schwestern waren (14). Obendrein trat die orthodoxe Tochter des Fürsten Lew in das katholische Klarissen-Kloster im Alten Sotsch ein, wo sich die verwitwete Kinga aufhielt (15). Dann erhoben die Piasten Anspruch auf den galizischen Thron. Nach dem Verfall der Rjurykiden-Familie bestieg mit Unterstützung des polnischen Königs Wladyslaw Lokietko Fürst Boleslaw Trojdenowicz den galizischen Thron der Mazowiecki, der mit den Rjurykiden mütterlicherseits verwandt war. Als ukrainischer Fürst nannte er sich dann Jurij. Das kam während der Entstehung des polnisch-ukrainisch-ungarischen, ja sogar litauischen Bundes zustande. Es wurden die sogenannten Erbschaftsbeschlüsse herbeigeführt. Kazimierz Wielki versprach den ungarischen Andegawenen den Thron für den Fall, daß es keinen männlichen Nachfolger gäbe. Zur selben Zeit tat Boleslaw-Jurij dasselbe zugunsten von Kazimierz Wielki (16). Bald darauf (am 7.April 1340) wurde der Fürst vergiftet. Der polnische König trat sofort in die Galizische Rus ein, wo er jedoch auf den entscheidenden Widerstand der Bojaren, die von den Tataren unterstützt wurden, stieß. Die Rus von Wolodymyr wurde durch Litauen erobert. Kazimierz erhielt die Unterstützung der Ungarn, und es gelang ihm endlich, einen Teil der Bojaren für sich zu gewinnen, indem er einen der mächtigsten ukrainischen Magnaten, Dmytro Detka, zu seinem Statthalter ernannte. Die damalige Auffassung vom Staat läßt sich mit der heutigen nicht vergleichen. Damals funktionierten die dynastische Organismen und die Erbfolgeregelungen, der Sohn erbte das Land von seinem Vater oder es wurde unter den Erben aufgeteilt. Im Fall der Polen und Ukrainer war es kein Ausnahmefall, wenn jemand aus der Rjurykiden-Dynastie, der mit einem anderen Rjurykiden im Krieg lag, um Hilfe bei den Piasten nachsuchte und umgekehrt. Üblicherweise wurde der väterliche Besitz an die Neffen aus den anderen Dynastien weitergegeben, falls kein unmittelbarer Thronerbe zur Verfügung stand. Kazimierz Wielki hatte z.B. nicht nur das Recht auf die Galizische Rus, sondern auch Pflichten gegenüber dieser Dynastie. Außerdem schützte er das Fürstentum vor den Tataren, denen schon einige ukrainische Fürstentümer zum Opfer gefallen waren. Als Modell für seine Lösung dienten Kazimierz Wielki Erbschaftsregelungen (Personalunion), die mit dem ungarischen König Ludwig geschlossen wurden. Allerdings sah sich der polnische König bei dieser Gelegenheit gezwungen, einen Krieg mit einem Teil der Bojaren zu führen. Er war aber durchaus überzeugt, dass gerade er als der rechtmäßige Erbe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hatte, die familiären Erbschaft zu retten. Von den eigenen Interessen des Königs zeugen folgende Tatsachen: Er nahm den Titel eines "Rex Russiae" an, bestand auf der Unverletzlichkeit der staatlichen Struktur, bewahrte einige Geldeinheiten und das Wappen des Fürstentums (17), und vor allem bewilligte er die Wiederherstellung der orthodoxen Metropole in Halytsch, was die galizisch-wolhynier Kleinfürsten langezeit erfolg-los gefordert hatten. Nachdem er den Thron in der Rus bestiegen hatte, wendete sich Kazimierz Wielki mit dieser Frage sofort an den orthodoxen Patriarchen in Konstantinopel, Joan den 19., und später an dessen Nachfolger Isidor Buchir (18). Uns ist ein griechisch geschriebener Brief von Kazimierz an Isidor Buchir erhalten geblieben, in welchem der König nicht nur auf der Wiederherstellung der Metropolie beharrte, sondern den Patriarchen davor warnte, daß, falls dies nicht geschehe, die Ukrainer gezwungen wären, zum "lateinischen Ritus" zu konvertieren (19). Die Bemühungen des Königs Kazimierz waren erfolgreich, und im Jahr 1371 bestätigte der Patriarch den Bestand der Metropolie in Halytsch (20). 5 Die wechselseitigen polnisch-ukrainischen Einflüsse wurden um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhunderts besonders deutlich sichtbar. Als symbolisches Paradebeispiel dafür gilt das Ikonenbild der Gottesmutter von Czestochowa, das der Fürst Wladyslaw Opolczyk im Jahr 1342 aus der galizischen Stadt Belz nach Polen mitgebracht hatte. Die Blütezeit des ukrainischen Kunstmäzenatentums in Polen fällt in die Regierungszeit von Wladyslaw Jagiello. Er beherrschte die ukrainische Sprache, wuchs in Litauen in der Umgebung der sakralen Kunst auf, was zweifellos dem Einfluß seiner Mutter, der orthodoxen Fürstin Juliane aus Twer, zuzuschreiben ist. Seine Sympathie gegenüber der östlichen christlichen Kunst veranlaßte ihn dazu, ukrainische Künstler für die Herstellung von monumentalen Wandgemälden einzuladen. Aus der historischen Überlieferung ist uns bekannt, dass mindestens neun solcher Bilder geschaffen wurden. Ukrainische Polychromie schmückt auch die Kathedrale in Gniezniensk und Sandomierz, die Dreifaltigkeitskapelle in der Wawel-Kathedrale sowie die römisch-katholische Dreifaltigkeit-Kirche im Schloß von Lubel. Gemälde ukrainischer Herkunft finden sich auch in weltlichen Bauwerken, so z.B. im königlichen Schlafgemach in Wawel. Einer dieser Maler war der in Peremyschl wohnhafte Pope Hajl (21). Leider haben sich nicht alle dieser polychromen Werke bis in unsere Tage erhalten; heute können wir nur noch die Gemälde in Lubel, Wislica, Sandomierz sowie einige spätere aus der Zeit von Kazimierz Jagellonczyk (1470) in der Hl.-Kreuz-Kapelle bei der Wawel-Kathedrale betrachten. Auch die aus den Quellen bekannte ukrainische Polychromie in der Hl.Dreifaltigkeit-Kirche in Blon bei Warschau, die noch vor dem Mäzenatentum von Jagiello datiert (22), ist nicht erhalten geblieben. Neben der dekorativen Kunst und der Architektur weisen auch die Anfänge des polnischen Buchdrucks auf Wurzeln im Bereich der ukrainischen Kirchen. Unter den ältesten Inkunabeln, die in Krakau in den letzten Jahrzehnten des 15.Jahrhunderts erschienen sind, finden sich vier Ausgaben (kirchenslawische Liturgie) mit kyrillischer Schrift. Alle vier wurden in der Druckerei von Szwajpolt Fiol gedruckt. Die Tatsache, daß sie in Krakau hergestellt wurden, und zwar in einer Zeit, als der polnische Buchdruck gerade im Entstehen war, beweist, wie eng die Beziehungen zum ukrainischen Milieu in jener Epoche waren. Wechselseitige polnisch-ukrainische Beeinflussung zeigt sich auch deutlich in der Beziehung zwischen beiden Sprachen. Das nimmt nicht weiter Wunder, da die ukrainische Sprache, ebenso wie ukrainische Lieder und Musik, am polnischen Hof oft zu hören war. Die polnischen Dichter, die in Ostpolen lebten, gebrauchten in ihren Werken oftmals Entlehnungen aus dem Ukrainischen. Im Schaffen von Biernat aus Lublin, von Mikolaj Rej, Stanislaw Orzechovski, Szymon Klonowic, Jozef Bartlomiej Zimorowic, und später vor allem bei den romantischen Dichtern tauchten viele ukrainische Ausdrücke auf, die sich inzwischen ein Existenzrecht im Polnischen erworben haben, so z.B. Wörter wie balakac, balamut, holubic, kniaz, wladyka, czeresnia, surma, chaszcz, czupryna, wertep. Andererseits hat die polnische Sprache in beträchtlichem Umfang das Aufblühen der ukrainischen Schriftsprache beeinflußt. Solchen unmittelbaren Einfluß finden wir unter anderem in Ausdrücken wie mitzj-moc, obitzjaty-obiecac, tzikawyj-ciekawy, otrymaty-otrzymac, wydatnyj-wybitny, skrynja-skrzynka, pereschkoda-przeszkoda, peredplata-przedplata. Außerdem gelangten über das Polnische viele Lehnwörter aus westeuropäischen Sprachen in das Ukrainische, so z.B. autor, adwokat, gazeta, barwa, rachunki u.ae. (23) Eine bedeutende Rolle für die Vermittlung polnischer Kultur in der Ukraine spielte die Kyjevo-Mohyljanska Akademie und die mit ihr verbundene zeitgenössische ukrainischen intellektuelle Elite, die stabile und dauernde Kontakte mit Westeuropa anstrebte (24). Nicht nur kulturell, sondern auch militärisch war das damalige Polen mit der Ukraine verbunden, vor allem durch die gemeinsamen Abwehrkämpfe gegen die türkischen und tatarischen Überfälle, und auch das ukrainische Kosakentum ist bekanntlich in diesem Zusammenhang entstanden, es trug viel zum Schutz der Grenzen der Republik Polen bei. Das Thema der polnisch-ukrainischen Brüderlichkeit im Gefecht wurde von dem polnischen Schriftsteller Waclaw Potocki in seinem bekannten Poem "Der Krieg in Chotyn" behandelt. Die Kosaken wurden auch vom König der Stanislawer Poeten, dem Bischof Ignacy Krasicki gerühmt. Während der Aufklärung tauchen dann ukrainische Motive auch im Schaffen anderer polnischen Dichter auf, bei Stanislaw Staszic, Julian Ursyn Niemcewicz und Adam Naruszewicz. Damals übersetzte Kazimierz Brodzinski ukrainische Volkslieder und Fragmente des Igor-Lieds ("Slowo o polku Ihorewim"), und so wurde der Grundstein für eine polnische Ukrainistik gelegt. Kazimierz Brodzinski richtete seine besondere Aufmerksamkeit auf den großen Wert der ukrainischen Volkslieder, die sogenannten "Dumen". 6 Mit der Romantik wuchs das Interesse für die ukrainische Volkskultur ständig weiter. Nicht nur daß die polnischen Volkskundler zur Entwicklung eines Interesses an der Ukraine ganz allgemein beitrugen, sie haben auch viele Schätze der jahrhundertealten ukrainischen Folklore vor dem Vergessen gerettet und somit die Basis für die Entwicklung der ukrainischen Literatur und Musik gelegt. Den wichtigsten Beitrag hat dabei zweifellos Oskar Kolberg geleistet, der unvergleichliche Sammler von ukrainischen Liedern, Sagen, Legenden und Bräuchen, der in seiner epochalen Ausgabe "Ludy..." sogar mehrere Bände dem ukrainischen Problemenkreis widmete. Allerdings hatten schon andere polnische Wissenschaftler einige Vorarbeit geleistet (25). An dieser Stelle sei an die 1833 von Waclaw Zaleski herausgegebenen "Polnischen und ukrainischen Lieder des galizischen Volkes" erinnert. Die musikalische Redakion der Ausgabe hatte der bekannte polnische Komponist Karol Lipinski übernommen, der seine Arbeit verdienstvollerweise nicht nur dokumentarisch verstand, sondern auch als Beitrag für eine künftige Entwicklung der ukrainischen professionellen Musik- und Konzertpraxis im Interesse der ukrainischen Volksmusik. 1839 erschienen "Die Lieder des ukrainischen Volks in Galizien", gesammelt von Zegota Pauli, und 1875 "Das ukrainische Volk" von Antoni Marcinkowski (26). Im 19.Jahrhundert publizierten die Zeitschriften sehr viele ukrainische Materialien und trugen so mittelbar zum Erwecken des Volksgeistes bei unseren Nachbarn bei. In dem Lemberger Periodikum "Rozmaitosci" ließ Lucjan Siemienski seine Paraphrasen der ukrainischen Volksdichtung drucken. "Pamietnik Naukowy" veröffentlichte 1837 die von August Bielowski zum Druck vorbereiteten ukrainischen Dumen. 1844-1845 erschienen im "Atheneum" "Die historischen Gesänge der Ukraine", die von Erasm Izopolski redigiert worden waren. 1837 gab dann Michal Grabovski in Vilnius seine Abhandlung "Über die ukrainischen Lieder" heraus, in denen der Autor auch viele interessante Übersetzungen der ukrainischen Dumen einfügte (27). Das größte Interesse für die Ukraine, ihre Vergangenheit, die Volkskultur und den Alltag ihrer Einwohner zeigte die polnische Romantik. Für die Romantiker wurde die Ukraine zum Inbegriff der Freiheit, sie begeisterten sie sich für die ukrainischen Landschaften, die einem das Gefühl der Freiheit in der offenen, weiten Steppe gaben. Denn, obwohl die Ukraine aus sehr verschiedenen geographischen Zonen besteht, prägte sich im Bewußtsein der Polen vor allem das Bild der Steppe ein, das Bild dieser grenzenlosen Landschaft, bewachsen mit hohem dichten Gras, das fortwährend im Wind schaukelt, darüber die Linie des Horizonts und da und dort die aufgeschütteten hoch ansteigende Gräber, die sogenannten "Kurgane". Die Ukraine war also sozusagen klassisch romantisch, mit dem Schein des vergangenen Ruhms umwoben, ein riesiges Schlachtfeld, mit dem Blut vieler Völker und Generationen getränkt. Dort hatten vormals die großen Abwehrschlachten gegen die Steppennomaden Petschenigen und Polowtzi stattgefunden, dort hatte man gegen Tataren und Türken gekämpft, dort war das Kosakentum aufgeblüht und gereift, dort schließlich waren die Voraussetzungen für den polnisch-ukrainischen Bund und für die tragische Konfrontation beider Brudervölker entstanden (28). So redete das Kolorit der ukrainischen Landschaft nicht nur mit den Stimmen der Natur, sondern auch mit den Stimmen der historischen Ereignisse. Die polnischen Romantiker waren sich dessen in ihrem Schaffen bewußt (29). Besonders stark davon geprägt war das Werk von Juliusz Slowacki, der Ukrainisch fließend sprach und vertraut war mit den ukrainischen Volkslegenden. So wundert es nicht, daß er die Ukraine seine "Mutter" nennt. Slowacki gab das beste, tiefste und facettenreichste Bild des "ukrainischen sacrum", vor allem in "Beniowski"" und im "Silbernen Traum der Salome". Sein Bild von der Ukraine ist verdüstert durch eine tragische Sicht - Polen und Ukrainer führen gegeneinander einen verbissenen Bruderkrieg. Es gibt aber auch einen Hoffnungsstrahl, und zwar in der Gestalt des Fürsprechers für eine Vereinigung beider Völker, in Gestalt des Poeten Wernyhora. Gerade daß Slowacki den Lyriker mit einer so verantwortungsvollen Mission betraut, zeigt, wie wichtig ihm die ukrainische Volksdichtung war. Besonders häufig tauchen ukrainischen Motive in den Werken der sogenannten "ukrainischen Schule" der Romantiker auf, bei Jozef Bohdan Zaleski, Seweryn Goszczynski, Antoni Malczewski und bei dem Erzähler Michal Czajkowski. Allgemein bekannt ist das rege Interesse von Adam Mickiewicz für die ukrainische Kultur, was zweifellos wiederum Auswirkungen auf die führenden ukrainischen romantischen Dichter wie Petro Hulak-Artemowskyj, Mykola Kostomarow und vor allem Taras Schewtschenko hatte (30). Daß Mickiewicz kontinuierlich auf das ukrainische Kulturleben eingewirkt hat, kann man an den zahlreichen Übersetzungen ablesen, die von namhaften ukrainischen Autoren noch in diesem Jahrhundert hergestellt wurden, von Iwan Franko, Mychajlo Kozjubynskyj, Pawlo Tytschyna, Mykola Bashan und vor allem von Maksym Rylskyj, dem Verfasser einer der weltweit besten Übersetzung des Poems "Pan Tadeusz". Zahlreiche Beziehungen zu Polen und zur polnischer Kultur pflegte der schon erwähnte bedeutendste ukrainische Dichter und geistige Vater der nationalen Wiedergeburt, Taras Schewtschenko. Mit polnischen Kreisen kam er erstmals während des Studiums an der Petersburger Akademie der Künste in Berührung und unterhielt seitdem enge Kontakte zu Polen bis zu seinem Tode. Der ukrainische Dichter bekundete seine Vision von der Zukunft des Slawentums, indem er 1846 der in Kyjiv gegründeten Kyrill-und-Methodius-Bruderschaft beitrat (32). Es ist bemerkenswert, daß das für die Ideologie der Bruderschaft wichtige Werk von Mykola Kostomarow "Bücher des Seins des ukrainischen Volkes" vom Mickiewicz' Schaffen inspiriert war (33). Die Bruderschaft setzte sich den Sturz des Zarismus, Befreiung der unterdrückten Völker sowie die Wiederherstellung der gesellschaftlichen Beziehungen auf evangelischer Grundlage zum Ziel (34). Das hätte durchaus eine Basis für die polnisch-ukrainische Annäherung bilden können. Leider ging die Organisation samt ihren Mitgliedern der zaristischen Polizei ins Netz. Schewtschenko wurde verhaftet und nach Sibirien verbannt. Dort traf er auf die polnischen Revolutionäre Zygmunt Sierakowski, Bronislaw Zalieski und Edward Zeligowski, mit denen er ohne zu zögern zusammenarbeitete. Aus dieser Zeit stammt auch sein bekanntes Gedicht "An die Polen", in welchem er beide Völker zur friedlichen Zusammenarbeit aufrief. Auch später hat der dichtende Prophet Kontakte zu Polen keinesfalls gemieden. Er kooperierte mit den späteren Anführern des Januaraufstandes Zygmunt Padlewski, Jan und Hieronim Staniewicz, Jozef Galazowski, Konstanty Kalinowski, sowie mit dem späteren Führer der Pariser Kommune Jaroslaw Dabrowski. Seine Stellung zu Polen hat er am besten in den an das eigene Volk gerichteten Worten ausgedrückt: Rühmt ihr euch, daß wir einst Polen / Blutig heimgeschickt? / Ja, wir taten's: Dann fiel Polen - / Und hat euch erdrückt! (35) (ins Deutsche von Alfred Kurella, - Anm. der Uebers.) 7 Die romantische Dichtung erfüllte in erster Linie eine agitatorische Funktion im Kampf für die Befreiung der Länder und Völker, und den polnischen Rebellen war durchaus bewußt, daß ihnen die Ukrainer als Verbündete im Kampf gegen Rußland zum Erlangen der Unabhängigkeit verhelfen könnten. Zu diesem Zweck müßte allerdings zuerst das Nationalbewußtsein der Ukrainer geweckt werden (36). In diesem Sinne handelten dann auch die Bauernsympatisantengruppe von Wlodzimierz Antonowicz, sowie polnische Untergrundkämpfer und zahlreiche Emissäre in der Ukraine. Die Zukunft des ukrainischen Volkes sahen sie in der polnisch- litauisch-ukrainischen Föderation. Diese Auffassung stimmte im Grundsatz mit den Erwartungen der sich gerade bildenden ukrainischen Intelligenz überein. So sehen wir dann auch Ukrainer in den Reihen des November- wie auch des Januaraufstandes und in mehreren galizischen Untergrundbewegungen, wo es auch an griechisch-katholischen Priestern und Geistlichen nicht mangelte. Zur Symbolfigur der polnisch-ukrainischen Bruderschaft wurde zur Zeit des Januaraufstandes der Ukrainer Andrij Potebnia, der sein Leben der Freiheit Polens opferte. Er starb den Heldentod im Angriff vor Skala bei Krakau zusammen mit der von ihm geführten Militäreinheit. Die Unterdrückung des Aufstandes wurde nicht zuletzt dank dem adeligen Konservatismus möglich. Und es war nicht nur eine polnische, sondern auch eine ukrainische Niederlage, denn die darauf folgende Russifizierung brachte auch der jungen ukrainischen Bewegung große Verluste bei. In der Ukraine begann die Zeit der großen Repressalien, viele bedeutende Leute wurden verhaftet und verbannt, viele ukrainische Organisationen aufgelöst. 1863 verabschiedete der Bildungsminister des Zaren Pjotr Walujew den Erlaß über das Verbot der ukrainischen Sprache in den Grundschulen und in der Verlagstätigkeit. Besondere Vergeltungsschläge erlitten diejenigen Ukrainer, die den polnischen Aufstand unterstützt hatten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blüht dann sehr rasch das ukrainische Nationalbewußtsein auf, und es entwickelt sich ein modernes politisches Leben in der ukrainischen Gesellschaft. Das führt dann wiederum zur Anhäufung der Gegensätze in den Beziehungen zwischen den beiden Völkern, die sich besonders deutlich im politisch fortschrittlichen Galizien manifestieren. Schritte zur gegenseitigen Verständigung unternehmen in den polnischen Kreisen der Führer des polnischen Konservatismus, der Statthalter Galiziens Michal Bobrzynski, und in den ukrainischen Kreisen der griechisch-katholische Metropoliten Andrij Scheptytzkyj (37). Auf der kulturellen Ebene aber wird die polnisch-ukrainische Zusammenarbeit weitergeführt. In jener Zeit gab es z.B. Kontakte zwischen Eliza Orzeszkowa und Iwan Franko. Die polnische Schriftstellerin interessierte sich für die ukrainische Kultur, versuchte sich in Schewtschenko-Übersetzungen, sammelte Materialien zur Erforschung der ukrainischen Literatur. In ihrem Essay "Über eine wenig bekannte Sache" (O rzeczy malo znanej), der dem Schaffen von Iwan Franko gewidmet war, schrieb sie, daß auf derartige Begabung und Denkvermögen auch die namhafteste Belletristik stolz sein könnte, und sie prophezeite der ukrainischen Literatur eine große Zukunft. Ein anderer polnischer Dichter, Boleslaw Prus, eröffnete eine Polemik gegen Henryk Sienkiewicz und kritisierte die Darstellung des ukrainischen Volkes in dessen Roman "Mit Feuer und Schwert", die der Wahrheit nicht entspräche. In seinen "Volynjer Notizen" und in "Reisenotizen aus Galizien" beschrieb Prus das ukrainische Volk mit großer Sympatie (38). Um die Sache der polnisch-ukrainischen Verständigung haben sich auf ukrainischer Seite Iwan Franko, Bohdan Lepkyj und Sydir Twerdochlib sehr verdient gemacht. Zahlreiche Beziehungen zur polnischen Kultur unterhielten Wassyl Stefanyk, Olena Ptschilka, Lessja Ukrajinka. Im Bereich der gegenseitigen Annäherung waren Vertreter verschiedener kultureller Strömungen - Polen ebenso wie Ukrainer - tätig. Es sind ihrer zuviele, sie können nicht alle aufgezählt werden, aber einige der berühmten Künstler sollen an dieser Stelle doch genannt werden: Solomija Kruschelnytzka, Juliusz Kossak, Jozef Chelmonski, Leon Wyczolkowski, Jan Stanislawski, Oleksa Nowakiwskyj. Einer der bedeutendsten Kenner von polnischer Literatur, Sprache und Geschichte war Iwan Franko. Er veröffentlichte in galizischen Periodika zahlreiche Beiträge in polnischer Sprache, er nahm am polnischen wissenschaftlichen Leben teil, trat bei Historikerkongressen auf, übersetzte polnische literarische Werke, wie z.B. "Pan Tadeusz" ins Ukrainische. Im ganzen war Franko eine aktive Persönlichkeit im polnischen öffentlichen Leben. Er arbeitete zusammen mit polnischen Volkstümlern, Sozialisten, Wissenschaftlern und Literaten, er war mit Jan Kasprowicz, Jan Karlowicz und Wladyslaw Orkan befreundet (39). Eine ähnliche Rolle spielte der sehr viel jüngere Mitbegründer der Lwiwer Künstlergruppierung "Moloda Musa" (Junge Muse), später Professor an der Jagiello-Universität in Krakau, Bohdan Lepkyj. Zu Recht verliehen ihm seine Landsleute den Titel eines Botschafters der ukrainischen Kultur in Polen. Dank seinen Übersetzungen hatte die polnische Leserschaft die Möglichkeit, "Das Lied von Igors Feldzug", die Novellensammlung "Im Banne des Satans" von Kozjubynskyj und auch die Dichtungen von Taras Schewtschenko kennenzulernen. Außerdem verfaßte er zahlreiche lyrische Gedichte, sowie den historischen Roman "Mazepa", der auch in polnischer Sprache erschien. Er wurde als Wissenschaftler geschätzt dank seiner Einführung in die ukrainische Literatur, die lange Zeit hindurch die einzige Arbeit auf diesem Gebiet in polnischen Sprache war (40). Lepkyj übersetzte auch polnische Poesie ins Ukrainische, darunter Gedichte von Konopnicka und Tetmajer. In den Krakauer literarischen Kreisen zu Ende des 19.Jahrhunderts genoß der Virtuose der ukrainischen Novelle Wassyl Stefanyk eine ungewöhnliche Beliebtheit. Die polnischen Übersetzungen seiner Novellen erschienen praktisch gleichzeitig mit dem ukrainischen Original im Druck, und sie wurden in den bekanntesten literarischen Publikationsorganen jener Zeit veröffentlicht, von der Krakauer Zeitschrift "Zycie" (Das Leben) bis zur Warschauer "Chimera" (Die Chimäre). Schon während des Studiums an der Jagiello-Universität hatte sich Stefanyk mit den führenden Schriftstellern der literarischen Gruppierung "Moloda Polska" (Junges Polen) befreundet (41). In diesem Krakauer Milieu entstanden auch slawische Integrations-Initiativen, für die der ukrainische Problemkreis einen bedeutenden Rang einnahm. Solche Aufgaben stellte sich auch der 1901 von Marian Zdziechowski initiierte und gegründete Slawischen Klub. Seit 1905 hatte der Klub ein eigenes Verlagsorgan, die von Feliks Konieczny herausgegebene Monatsschrift "Swiat Slowianski" (Slawische Welt) (42). In seinen Spalten wurden die ukrainischen Fragen ebenso von polnischen Autoren wie auch von ukrainischen behandelt. Zu den Mitarbeitern gehörten solche erstrangige Kenner wie Bohdan Lepkyj, Oleksandr Barwinskyj, Sydir Twerdochlib, Feliks Konieczny, Adam Grzymala-Siedliecki, Franziszek Rawita-Gawronski, Leon Wasilewski, Stanislaw Zdziarski, Jan Demianczuk, Roman Zawilinski, Ludwik Kolankowski, Edmund Kolodziejczyk. Das in diesen Schriften verkündete Programm wurde von seinen Urhebern als polnische Slawophilie bezeichnet. Diese slawische Idee, hier verstanden als eine politische Kategorie, wurde ganz betont der Ideologie des reaktionären russischen Panslawismus entgegengestellt. Es herrschte Toleranz gegenüber den Bestrebungen der galizischen Ukrainer. Dem zugrunde lag die Überzeugung, daß die Interessen der in ihrer nationalen Existenz durch das zaristische Russland gefährderten Polen und Ukrainer analog seien. So wurde, was das politische Leben der galizischen Ukrainer betraf, gezielt mit den Volkstümlern sympatisiert und ihre Bestrebungen zur Bildung der ukrainischen Universität in Lwiw gebilligt. Dagegen war die Beziehung zu den Moskophilen, also zu den Unterstützern der panslawischen und panrussischen Ideologie, von Mißtrauen geprägt. Einen besonders nahen Kontakt zur Redaktion von "Slawische Welt" und zu den um sie versammelten Politikern pflegte eine ukrainische Gruppe, die für eine Versöhnung mit den Polen eintrat, und deren führende Gestalt Oleksandr Barwinskyj war, Chef der konservativen christlich-sozialen Partei und Redakteur ihres Organs, der Zeitschrift "Ruslan" (43). Aber der polnisch-ukrainische Dialog wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht allein in Galizien geführt. Auch auf dem Territorium, das unter der Herrschaft Rußlands stand, mangelte es keineswegs an Polen und Ukrainern, welche die Notwendigkeit der Annäherung beider Völker begriffen. Die gegenseitigen Kontakte dort scheinen sogar unbefangener, offener und vorurteilsfreier gewesen zu sein. Man hat gemeinsam viele politische Fragen berührt, mehrere Jahrestage begangen, Feierlichkeiten zu Ehren berühmter Polen und Ukrainer veranstaltet (44). 8 Der grosse Krieg von 1914-1918 und die ersten Nachkriegsjahre haben die damaligen polnisch-ukrainischen Beziehungen wesentlich verändert. Waren das polnische und ukrainische Volk im 19. und zu Beginn des 20.Jahrhunderts als Völker ohne eigenen Staat noch in einer ähnlicher politischer Situation, so verändert sich die Lage 1918 grundsätzlich (45). Es kam schließlich zu einer bewaffneten Auseinandersetzung, die mit der Niederlage der ukrainischen staatsgründenden Bestrebungen in Ostgalizien endete (46). Mißlungen blieb auch der Annäherungsversuch während des auf Grund des Warschauer Vertrages unternommenen Kyjiver Feldzuges, der das Ziel hatte, die Freiheit für die Dnipro-Ukraine zu erlangen (47). Mißlungen schließlich auch der Versuch einer ukrainischen Staatsgründung. Infolgedessen wurden die vom ukrainischen Volk besiedelten Gebiete wieder Bestandteil anderer Staaten. Im wiederhergestellten polnischen Staat fanden sich gegen ihren Willen 5 Millionen ukrainische Bürger. Leider waren die Regierungen der 2. polnischen Republik nicht imstande, die ukrainische Frage ganzheitlich konstruktiv zu lösen. Stattdessen machten sie halbherzige Schritte und blieben auf halbem Wege stehen. Aber auch in dieser für die Ukrainer schwierigen Zeit mangelte es nicht an zahlreichen Beispielen der Zusammenarbeit und (auf beiden Seiten) an Initiativen, die nach neuen Wegen für eine polnisch-ukrainische Annäherung suchten. Aktiv wurden Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler, Geistliche, Journalisten sowie konstruktiv denkende Politiker. Unter den Polen verdienen die Männer der Feder eine besondere Aufmerksamkeit: Tadeusz Hollender, Jozef Lobodowski, Konstanty Symonolewicz (der jüngere), Andrzej Kazimierz Jaworski, Stanislaw Stempowski, Wlodzimierz Baczkowski, Aleksader Bochienski, Jerzy Pogonowski, Marceli Handelsman, Jaroslaw Iwaszkiewicz, Aleksander Baumgarten, Wieslaw Kunstman, Witold J. Doroszewski, Stanislaw Slonski, Wiktor Jakubowski, Wladyslaw Tatarkiewicz. Auf der ukrainischen Seite haben zur gegenseitigen Annäherung folgende Personen sehr viel beigetragen: Bohdan Lepkyj, Ulas Samtschuk, Jewhen Malanjuk, Roman Smal-Stotzkyj, Oleksandr Lototzkyj, Pawlo Sajtzew, Iwan Ohijenko, Myron Korduba, Mychajlo Rudnytzkyj, Iwan Kedryn, Stepan Tudor, Petro Kozlanjuk, Oleksandr Hawryljuk (48). Die Polen sammelten sich hauptsächlich um solche Zeitschriften wie "Dzwigary", "Sygnaly", "Kamena", "Nurt", "Miesiecznik literacki", "Biuletyn Polsko-Ukrainski", "Nasza Przyszlosc", "Droga", "Bunt Mlodych", "Sprawy Narodowosciowe", "Przeglad Powszechny", "Wiadomosci Literackie", "Glos Prawdy", "Slowo". Und die Ukrainer benutzten vor allem die Spalten solcher Hefte wie: "Literaturno-Naukowyj Wisnyk" (Literarisch-wissenschaftliche Nachrichten), "My" (Wir), "Nasustritsch" (Entgegen), "Wisti" (Nachrichten), "Wikna" (Fenster) (49). Eine besondere Rolle in Sachen polnisch-ukrainische Annäherung spielte in der polnischen Öffent-lichkeit das 1932 gegründete "Biuletyn Polsko-Ukrainski". Die Analyse einzelner Teile dieses "Bulletins" läßt erkennen, daß man sowohl in politischen als auch in kulturellen Texten versucht hat, die polnische Öffentlichkeit vom großen Wert der intellektuellen Tätigkeit der Ukrainer und von der Notwendigkeit einer gerechten Lösung der ukrainischen Frage im polnischen Staat zu überzeugen. Mehrfach wurde auf den Reichtum der nationalen Geschichte der Ukrainer hingewiesen, auf ihren großen Beitrag für Kultur und Wissenschaft sowie an die Traditionen der Zusammenarbeit beider Völker. Man veröffentlichte Übersetzungen aus der ukrainischen Dichtung, Kunstreproduktionen, Biografien von für beide Völker besonders verdienten Persönlichkeiten, Rezensionen der editorischen Neuerscheinungen u.ä. Diese Zeitschrift ermöglichte in Polen eine Popularisierung der ukrainischen Sache durch die Ukrainer selbst, dazu - nach Meinung der Journalisten - in einer optimalen Form. Ein Forum wurde geschaffen für Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen und verschiedenen politischen Überzeugungen, die auch keineswegs immer mit den Interessen des polnischen Staates zusammenfielen (50). Hier konnte man sogar Beiträge von OUN-Mitgliedern lesen, die unter Pseudonymen erschienen (51). Unter den bekannten Persönlichkeiten des ukrainischen politischen und öffentlichen Lebens, die ihre Beiträge im "Biuletyn" erscheinen ließen, waren: Stepan Baran, Hipolit Botschkowskyj, Sergij Chrutzkyj, Volodymyr Doroschenko, Bohdan Lepkyj, Kryshanivskyj, Pawlo Kowshun, Iwan Kedryn, Volodymyr Kubijowytsch, Roman Smal-Stotzkyj, General Pawlo Schandruk, Petro Wassyltschuk u.a. (52). Um für die im "Biuletyn" repräsentierten Idee eine breitere Basis zu finden, gründete man am 8.Juni 1933 die Polnisch-Ukrainischen Gesellschaft (53). Das im Statut festgesetzte Hauptziel der Gesellschaft war die Arbeit am Ausbau der polnisch-ukrainischen Verständigung. Zum Obmann der Gesellschaft wurde Stanislaw Stempowski gewählt, und im Vorstand waren: Janina Holowkowa, Olgierd Gorka, Stanislaw J.Paprocki, Mieczyslaw Swiechowski, Henryk Kolodziejski, Wincenty Rzymowski, Wlodzimierz Baczkowski und Konstanty Symononolewicz. Daß man Frau Janina Holowkowa, die Witwe von Tadeusz Holowka, in den Vorstand gewählt hatte, weist darauf hin, daß sich diese Organisation den Ideen aus dem Pilsudski-Umkreis nahe fühlte. In den 30-er Jahren kam es dann auch in manchen polnischen Kreisen zu einer Wende in Richtung einer realistischen Einschätzung des ukrainischen Problems. So geriet die ukrainische Frage auch auf die Seiten der von den Priestern-Pallotinen edierten Zeitschrift "Rodzina Polska" (Polnische Familie). 1933 wurde sogar eine Nummer der Ausgabe völlig der Literatur, der Kunst und den polnisch-ukrainischen Beziehungen gewidmet. In einem dieser Beiträge führte J.Czarnecki aus, die Polen hätten das Bewußtsein für die kulturell-politische Emanzipation in der Ukraine verloren, weil sie immer noch das Bild der romantischen Ukraine pflegen (54). Der Grund dafür läge nach seiner Meinung in der romantischen Poesie, besonders in der schon erwähnten "ukrainischen Schule", und in den polnischen Romanen, angefangen von Sienkiewicz bis zu den Werken der Zwischenkriegszeit von Julian Woloszynski, Jaroslaw Iwaszkiewicz und Edward Ligocki. Einen großen Einfluß hätten außerdem - so Czarnecki - die Werke der Historiker Michal Grabowski, Karol Szajnocha, Tadeusz Korzon, Aleksander Jablonowski und Franciszek Rawita-Gawronski (55). In der Zwischenkriegszeit wurden auch Versuche mit Versöhnungs-Zeitschriften unternommen, entweder von Polen und Ukrainern gemeinsam oder lediglich von den Ukrainern. Unter den letzteren war besonders bemerkenswert die Tageszeitung "Ridnyj kraj" (Heimatland), die 1920-1923 der Dichter und Übersetzer Sydir Twerdochlib herausgab (56). Eine ähnliche Ausrichtung hatte auch die frühere (1919-1920) Wochenzeitschrift "Probij" (Der Neuerer). Polen und Ukrainer gaben u.a. auch gemeinsam die unregelmäßig erscheinende Zeitschrift "Dolja" (Schicksal) heraus (in Peremyschl 1918-1919), die Monatsschrift "Lwiwski wisti" (Lwiwer Nachrichten) (Lwiw 1937-1938) sowie die in Warschau edierte "Straznycja Ukrajinska" (1925-1926). Außerdem gab es noch diverse zweisprachige Fachzeitschriften. Ohne daß wir den Einfluß der Presse auf die öffentliche Stimmung überschätzen wollen, müssen wir jedoch feststellen, daß sie - wie in der polnischen, so auch in der ukrainischen Gesellschaft - sehr viel Aufregung hervorrufen konnte. Zu Beginn der 30-er Jahre wurde in der Presse eine heftige Diskussion um das Werk von Henryk Sienkiewicz "Mit Feuer und Schwert" in Gang gebracht. Denn dieser Roman war vom Ministerium für religiöse Angelegenheiten als Pflichtlektüre in den Schulen bestimmt worden. Verschiedene ukrainische, aber auch polnischen Kreise, die im Geiste der gegenseitigen Verständigung wirkten, forderten nun öffentlich eine Absage an derartige Positionen und beschuldigten das Buch wegen falscher Ansichten über die ukrainischen Befreiungsbewegungen und der Anstiftung zum Haß zwischen der polnischen und der ukrainischen Jugend. Darüber schrieb im "Polnisch-ukrainischen Buletin" Andrij Kryzaniwskyj (57), und Wassyl Kutschabskyj schrieb darüber in einem Buch, das dem Kampf des ukrainischen Volkes um seine Unabhängigkeit gewidmet war (58). Allerdings lag der Grund für die feindselige Tendenz - so Feliks Zahora in einer Polemik gegen Herrn Kryzaniwskyj - in der Beziehung zwischen Ukrainern und Polen nicht in der Literatur, sondern im Mangel an konstruktiven staatlichen Schritten zur Lösung des ukrainischen Problems. Gleichwohl tat der erwähnte Teil der Trilogie von Sienkiewicz durchaus seine Wirkung auf den geistigen Zustand der Schuljugend (59). Eine besonders gescheite Stellung zu Sienkiewicz veröffentlichte von polnischer Seite Olgierd Gorka (60). Man muß aber zugestehen, wenn man die polnische Politik der Zwischenkriegszeit charakterisiert, daß in jener Zeit die polnisch-ukrainischen Beziehungen weder normalisiert noch umgestaltet werden konnten, auch wenn es damals an Versuchen der Annäherung nicht fehlte. 9 Bis heute ruft die Periode des 2. Weltkrieges noch viele Emotionen hervor. Die Kollaboration eines geringen, weil höchstens einige Prozente zählenden Teils des über 30 Millionen starken Volkes der Ukraine mit den deutschen Besatzungsbehörden lastete schwer und förderte die Herausbildung des polnischen Ukrainer-Klischees, obwohl doch die Hitlerpolitik in ihrer Haltung zu den Ukrainern kaum anders war als zu den Polen. Trotzdem gab es sogar in jener dramatischen Zeit Menschen, welche zur gegenseitigen Verständigung und Beendigung der Bruderkriege auf-riefen. 10 Die Ereignisse der ersten Nachkriegsjahre bestimmten für lange Zeit den Charakter der polnisch-ukrainischen Beziehungen, wobei die negativen Vorurteile, die vor allem während des Krieges und der Besatzungszeit geschaffen wurden, sich noch verstärkten. Die Nachkriegsrealität bedeutete eine fast vollständige Abhängigkeit der gegenseitigen Kontakte vom Willen der etablierten partei-staatlichen Regierungen in der Volksrepublik Polen und in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Sie durften nur unter Moskauer Aufsicht und im Geiste der Moskauer Richtlinien verwirklicht werden. Man versuchte aber mindestens im kulturellen Bereich etwas zu tun. Besonders fest, obwohl nicht ganz ideologiefrei, waren die literarischen Kontakte. In der Ukraine wurden viele Werke der polnischen klassischen Literatur herausgegeben, so die Übersetzungen von Slowacki, Mickiewicz, Tuwim, Jozef Ignacy Kraszewski, Marija Konopnicka, und aus der neueren Zeit wurde u.a. Jaroslaw Iwaszkiewicz übersetzt. Sehr beliebt waren die polnischen Filme. Großen Anteil an der Popularisierung der polnischen Kultur hatten zwei ukrainische Schriftsteller - Mykola Bashan und Maksym Rylskyj. Der letztere wurde als der beste Übersetzer von "Pan Tadeusz" ins Ukrainische bekannt (61). In Polen spielten eine besondere Rolle für die Verbreitung der ukrainischen Kultur und Kunst vor allem die Übersetzer, die Historiker und die Literaturkritiker (62). Unter den Verlagen zeichneten sich in dieser Hinsicht vor allem ein Verlag in Lublin und der literarische Verlag in Krakau aus. Was man in jener Epoche offiziell im Land nicht machen konnte, versuchte man draußen in den polnischen und ukrainischen Emigranten-Zirkeln. Hier fanden sich auch Politiker ein, Vertreter der Exilregierungen, Wissenschaftler und Künstler. Sie sammelten sich um die von Jerzy Giedroyc in Paris redigierte (polnischen) "Kultura" sowie um die (ukrainische) Münchener Monatszeitschrift "Sutschasnist". Die polnischen und ukrainischen Dissidenten trafen sich im Ausland und diskutierten über ihre Vergangenheit. Einen gewissen Einfluß auf die Tätigkeit der ukrainischen Opposition hatte von den 80-er Jahren an auch die polnische "Solidarnosc". 11 Neue Perspektiven öffneten sich vor dem polnischen und dem ukrainischen Volk im Jahr 1991, als die Ukraine am 24.August ihre Unabhängigkeit erklärte. Da in Polen seit 1989 tiefgreifende demokratische Änderungen, verbunden mit einer Wiederherstellung der politischen Souveränität stattgefunden hatten, konnten nunmehr beide Staaten völlig selbständig ihre staatlichen Beziehungen herstellen und ungehindert persönliche Bande beiderseits der Grenze knüpfen. Einen großen Anklang fand in der Ukraine die Tatsache, daß gerade Polen der erste Staat war, welcher das Recht des ukrainischen Volkes auf die selbständige Staatlichkeit anerkannt hatte (63). Wenn man die über tausendjährigen polnisch-ukrainischen Beziehungen würdigt, sollte man nicht vergessen, daß beide Völker große Traditionen einer gemeinsamen Vergangenheit haben. Zwar mangelte es nicht an Konflikten und am Widerspruch der nationalen Argumente (was allerdings den Normalfall zwischen Nachbarvölkern darstellt), aber es dominiert doch durchaus die beiderseitige Bereicherung, obwohl sich weder Polen noch Ukrainer heute dessen bewußt sind. Mit keinem anderen Volk hatten die Polen früher so enge Kontakte wie mit den Ukrainern und der ukrainischen Kultur. Meines Erachtens hatten und haben auch die Ukrainer sehr viel mehr Gemeinsames (auch wenn das auf beiden Seiten der Grenze nicht immer klar ist) mit Polen als mit Rußland. Bedauerlicherweise ist dieses gemeinsame Erbe beider Völker nicht sonderlich bekannt. Infolge der Politik der vergangenen 50 Jahre sind die kulturellen Leistungen der Ukrainer den heutigen Polen absolut fremd. Es ist sogar so weit gekommen, daß viele Polen heutzutage einen Ukrainer nicht mehr von einem Russen unterscheiden können. In vielen polnischen Kreisen ist der Begriff "russkij" verbreitet, mit dem man alle Einwohner der ehemaligen Sowjetunion pauschal bezeichnet, Russen ebenso wie Ukrainer, Weißrussen oder Einwohner der asiatischen Republiken. Viele Polen unterscheiden nicht mehr zwischen der ukrainischen und der russischen Sprache. So wird denn auch den Ukrainern die Verantwortung für das nationale Unglück, das durch Rußland bzw. die ehemalige Sowjetunion provoziert wurde, angelastet. Kaum besser ist es in der Ukraine um das Bewußtsein der polnisch-ukrainischen Beziehungen bestellt, obwohl die Ukrainer in der Regel keine Probleme haben, einen Polen oder auch die polnische Kultur zu identifizieren. Aber auch dort hat es die Politik der ehemaligen Sowjetmacht erreicht, daß die heutige Gesellschaft die polnisch-ukrainischen Beziehungen im allgemeinen über das Prisma der klassengebundenen und politischen Konflikte betrachtet und mehr an die erlittenen Beleidigungen als an die Vorteile der Nachbarschaft und der Zusammenarbeit denkt. Immer noch aktuell ist die bittere Meinung eines der bekannten ukrainischen Politiker und Intellektuellen Iwan Kedryn-Rudnytzkyj, der nach dem Krieg im Exil lebte und Mitte der 70-er Jahre in seinen Memoiren schrieb: Viele Ukrainer haben sich aus der polnischen Kultur nur Informationen über Sienkiewicz gemerkt, der in "Mit Feuer und Schwert" die Schlachta besang und den Ukrainer-Haß propagierte, aber kaum jemand kennt seine unübertroffenen Kurzgeschichten und den Roman "Quo vadis", der in alle zivilisierten Weltsprachen übersetzt worden ist (64). Dieses Beispiel reflektiert gewissermaßen die Situation, die zwischen den beiden Völkern entstanden ist. Neue Generationen müssen nunmehr dafür arbeiten, daß der Reichtum des gemeinsamen kulturellen Erbes und die Erfahrung der jahrhundertelangen Beziehungen zwischen beiden Völkern bewußt wird. Dieses Bewußtsein kann zur Entdeckung der eigenen Identität in dem sich vereinigenden Europa sowohl durch Polen als auch durch die Ukraine führen, zum tieferen Verständnis und zu besseren Kontakten zwischen den Völkern und Staaten im heutigen Europa. (1) A.Brückner, Polska poganska i slowianska. Textquellen zum Geschichtsunterricht in der Grundschule. Krakau, 1923, H.14, S.11; G.Labuda, Czechy i Rus w kraju Ledzian w drugiej polowie X wieku, "Rocznik Przemyski" 1988, Bd. XXIV-XXV, S.275-294. (2) F.Sielicki, Najdawniejsze polsko-ukrainskie stosunki kulturalne, in: Z dziejow stosunkow literackich polsko-ukrainskich. Sammelband. Hrsg. v. S.Kozak u. M.Jakobiec, Warschau-Krakau-Gdansk 1974, S.41. (3) W.T.Paschuto, Wnieschnaja politika derewjannoj Russi, Moskau 1968, S.43. (4) Vgl. Anonymus, der sog. Gall, Kronika Polska. Übersetzt v. R.Grodecki u. M.Plezia. Breslau 1965, S.94f. (5) Ueber die polnisch-ruthenischen dynastischen Beziehungen s.unter anderem: Historia Polski, Warschau 1965, S.19-28; B.Wlodarski, Polska i Rus, 1194-1340, Warschau 1966; derselbe, Sasiedztwo polsko-ruskie w czasach Kazimierza Sprawiedliwego, "Kwartalnik Historyczny", 1969, Nr. /fehlt/, S.5-7. (6) W.Koroljuk, Sapadnyje slawianie i Kijewskaja Rusj w X-XI st., Moskau 1964, S.31f. (7) Vgl. S.Rek, Kijow i Zachod lacinski (od X do XII wieku), "Chrzescijanin w swiecie" 1988, Nr. 179-180, S.98-109; Pater J.Kania, Rus a Stolica Apostolska w XII wieku, op.cit. S.110-127. (8) Vgl. T.Wojciechowski, Kosciol katedralny w Krakowie, Krakau 1900, S.33f. (9) T.Wojciechowski, op.cit. S.33-34. (10) Vgl. B.Kurbisowna, Zycie kulturalne po 1038 r. In: Dzieje Wielkopolski, Poznan 1969, Bd.I, S.197. (11) P.A.Rappoport, K woprosu o slozenii galickoj architekturnoj schkoly, In: Slawianie i Rusj, Moskau 1968, S.460-462. (12) E.Chojecka, Sztuka sredniowieczna Rusi Kijowskiej i jej zwiazki z Polska w XI-XV ww. In: Ukraina. Terazniejszosc i przeszlosc. Sammelband. Hrsg v. M.Kuras u. A.Podraza, Krakau 1970, S.406-409. (13) J.Baszkiewicz, Powstanie zjednoczonego panstwa polskiego, Warschau 1954, S.157; B.Wlodarski, Polska... op.cit., S.196f. (14) Ipatijewskaja letopisj, Sammlung der russischen Chroniken. Petersburg 1908, Bd.II, S,800. (15) O.Balzer, Genealogia Piastow, Krakau 1895, S.350. (16) J.Wyrozumski, Historia Polski do roku 1505, Warschau 1984, S.164. Die gleiche Meinung wird auch von anderen Historikern formuliert, vgl.z.B. B.Wlodarski, Polska... op.cit., S.289. (17) Vgl. J.Sieradzki, Polska wieku XIV. Studium z czasow Kasimiera Wielkiego. Warschau 1959. Leider haben die Annexionsbestrebungen des Großen Litauischen Fürstentums auf den Großteil der Galizisch-Volhynjer-Rus den polnischen König dazu gezwungen, die königliche Herrschaft über das hier behandelte Territorium allmählich zu stärken und, als Folge, seine Souveränität zu begrenzen. (18) I.Wlasowskij, Narys istoriji ukrajinskoji prawoslawnoji zerkwy. Bd.I, New York 1955. (19) Den Inhalt des Briefs s.: A.Lewicki, Obrazki z najdawniejszych dziejow Przemysla, 2.Ausg., Przemysl 1994, S.114-115. (20) A.Lewicki, op.cit., S.115. (21) Z.Budzynski, Nieznane szczegoly z biografji Hajla z Przemysla nadwornego malarza Wladyslawa Jagielly, "Biuletyn Historii Sztuki" 1987, Nr.1-2, S.167-170. (22) E.Chojecka, Sztuka... op.cit., S.43. (23) Vgl. dazu folgende Werke: T.Lehr-Splawunski, Wzajemne wplywy polsko-ruskie, In: Szkice z dziejow rozwoju i kultury jezyka polskiego, Lemberg-Warschau 1938, S.105-127; M.Lesiow, O polsko-ukrainskich zwiazkach jezykowych w sredniowieczu, "Jezyk Polski" 1957, Bd.XXXVII, S.126-129; sowie Polszczyzna na gruncie gwar zachodnioukrainskich. "Jezyk Polski" 1957, Bd.XXXVI, S.36-39. S.auch: Z.Klemensiewicz, Historia jezyka polskiego, Warschau 1972, Bd.III, S.176-179; Z.Kurzowa, Polszczyzna Lwowa i Kresow poludniowo-wschodnich do 1939 r., Warschau-Krakau 1985; T.Minikowski, Wyrazy ukrainskie w polszczyznie literackiej XVI w., Warschau-Poznan-Torun 1980; M.Jurkowski, Ukrainizmy w jezyku Juliusza Slowackiego, In: Z dziejow... op.cit., S.105-134. (24) R.Luzny, Pisarze kregu Akademii Kijowsko-Mohylanskiej a literatura polska, Krakau 1966; S.Kozak, Uwagi o dawnych zwiazkach literackich polsko-ukrainskich, In: Slawistyczne studia literaturoznawcze poswiecone VII Miedzynarodowemu Kongresowi Slawistow, Breslau 1973, S.49-54. (25) Vgl. W.Kuraszkiewicz, "Rus Czerwona" Oskara Kolberga, In: O.Kolberg, Sämtliche Werke. Rus Czerwona, Breslau-Poznan 1976, Bd.56, S.III-LXXXI. (26) Na ciche wody. Ukrainische Dumen. Übersetzt, mit Einleitung und Kommentar versehen von M-Kasjan, Breslau 1973, S.59-61. (27) Vgl. M.Jakobiec, U zrodel ludowosci niektorych literatur slowianskich, "Pamietnik Slowianski" 1963, Bd.XIII; F.Kolessa, Ukrajinski narodni dumy, Lwiw 192o; derselbe, Ukrajinska usna slownist, Lwiw 1938; C.Neyman, Dumy ukrainskie, "Ateneum" 1885, Bd.XL, S.107-127, 328-353; M.Rylskyj, Herojicznyj epos ukrajinskoho narodu, In: Istorycznyj epos schidnych slowian, Kyjiv 1958; C.Zgorzelski, Duma - poprzedniczka ballady,Torun 1949. (28) F.Rawita-Gawronski, Kozaczyzna ukrainna w Rzeczypospolitej polskiej do konca XVIII w., Warschau 1922; Z.Wojcik, Dzikie pola w ogniu. O Kozaczyznie w dawnej Rzeczypospolitej, Warschau 196o; W.A.Serczyk, Na dalekej Ukrainie, Dzieje Kozaczyzny do 1648 roku, Krakau 1984. (29) S.Kozak, U zrodel romantyzmu i nowozytnej mysli spolecznej na Ukrainie, Breslau-Warschau-Krakau-Gdansk 1978; derselbe, Wczesnoromantyczne przeslanki polsko-ukrainskich zwiezkow literackich, "Przemyskie Zapiski Historyczne" 1985, Nr. 3, S.113-122; Z.Klanerowna, Slowianofilstwo w polskiej literaturze 1800-1848, Warschau 1926. Polen hatte auch einen eigenen Kobsar (Volksliedersänger), nämlich den in ukrainischer Sprache dichtenden Tomasz Padurra (1801-1871). Er, der sich als Erwecker des ukrainischen Volksbewußtseins verstand, wanderte als Kobsarspieler verkleidet durch die Ukraine östlich des Dnipro-Flusses und durch den Kuban und spielte dort in den Dörfern die ukrainischen Dumen und erzählte Sagen über die alten Kosakenzeiten. Dergestalt wollte er antirussische Stimmungen unter den Ukrainern verbreiten, deren Zukunft er im brüderlichen Bund mit Polen sah. (30) S.Kozak, Hulak-Artemowski w kregu Mickiewicza i problematyki polskiej, In: Z dziejow... op.cit., S.91-105; A.Schemraj, Charkiwska schkola romantykiw, Charkiw 1930; H.Werwes, Adam Mickiewicz w ukrajinskij literaturi, Kyjiw 1955; derselbe, Holowni problemy ukrajinsko-polskych literaturnych wsajemyn, Kyjiw 1958; derselbe, Tam gdzie Ikwy srebrne fale plyna... Z dziejow stosunkow literackich polsko-ukrainskich w XIX i XX wieku, Warschau 1972; W.Wiedina, Bibliohrafitschnyj pokashtschyk perekladiw poesij Adama Mickiewycza na ukrajinsku mowu (1827-1955), Kyjiw 1957. (31) Z.Grosbart, Maksyma Rylskiego droga do arcyprzekladu "Pana Tadeusza", In: Z dziejiw... op.cit., S.239-270. Vgl. auch: J.Ajsenstock, Do perebuwannia Mickiewycza na Ukrajini, In: Mishslowjanski literaturni wsajemyny, Kyjiw 1958. (32) W.Mokry, Romantyczna mysl ukrainska Bractwa Cyrylo-Metodianskiego, In: Dziedzictwo misji slowianskiej Cyryla i Metodego, Kielce 1988, S.97-121. (33) S.Kozak, "Knyhy butija ukrajinskoho narodu" Kostomarowa i "Ksiegi narodu i pielgrzymstwa polskiego" Mickiewicza, "Slavia Orientalis" 973, Nr. 2. (34) Vgl. J.Golabek, Bractwo sw.Cyryla i Metodego w Kijowie, Warschau 1935. (35) Wg przekladu Czslawa Jastrzebca-Kozlowskiego, In: T.Szewczenko, Wybor poezji. Ausgewählt und bearbeitet von M.Jakobiec, Breslau 1974, S.175. (36) W.Borys, Z dziejow walk o wyzwolienie narodowe i spoleczne w Galicji w pierwszej polowie XIX w. Ignacy Kulczynski im Lichte der Zeugnisse von Julian Horoszkiewicz und Kaspar Ciegliewicz, "Przemyskie Zapiski Historyczne" 1987, Nr.4-5, S.223-230; Rok 1863 na Ukrainie. Bearbeitet, mit Vorwort und Kommentar versehen von E.Kozlowski, Krakau 1979; S.Kieniewicz, Konspiracje galicyjskie (1831-1848), Warschau 1950; J.Kozik, Ukrainski ruch narodowy w Galicji w latach 1830-1848, Krakau 1973; G.Zeberek, Dzialalnosc polskich organizacji rewolucyjnych i demokratycznych w Kijowie w latach 1885-1875, In: Z dziejow wspolpracy Polakow, Ukraincow i Rosjan, Warschau-Krakau 1975, S.71-90; S.Stepien, Spoleczny czy polityczny charakter stosunku Ukraincow do powstania styczniewego, "Studia Historyczne" 1984, H.3, S.511-515; derselbe, Ukrainski epizod powstania styczniowego, "Przemyskie Zapiski Historyczne" 1985, Nr.3, S.207-210. (37) M.Demkowytsch-Dobrjanskyj, Potockyj i Bobzynskyj zissarski namisnyky Halytschyny, 1903-1913, Rom 1987, S.54-90. S. auch vom selben Verfasser, Ukrajinsko-polski stosunky w XIX storitschi, München 1969. (38) Vgl. E.Orzeszkowa, Pisma krytycko-literackie, Breslau-Krakau 1959. (39) I.Franko, O literaturze polskiej, Krakau 1979. Vgl. auch: M.Kuplowski, Iwan Franko jako krytyk literatury polskiej, Rzeszow 1974. (40) B.Lepki, Zarys literatury ukrainskiej. Informationslehrbuch, Earschau-Krakau 1930; derselbe, Literatura ukrainska, In: Wielka literatura powszechna, Warschau, ohne Erscheinungsjahr, Bd,IV, S.519-538. Über den Wissenschaftler schrieb 1985 die Zeitschrift "Znak" (Zeichen), Nr.367 M.Siwicki, Krakowski ambasador kultury ukrainskiej. O Bohdanie Lepkim. (41) W.Stefanyk, Powne sibrannja tworiw u trjoch tomach, Kyjiw 1953, Bd.2, S.17. (42) E.Slawecka, Literatura ukrainska w dzialalnosci krakowskiego Klubu Slowianskiego (1901-1914), in: Z dziejow... op.cit., S.205-219. (43) Ebenda, S.208f. (44) J.Mioduszewski, Z pamietnika (Wieczor polsko-ukrainski w r. 1895 w Kijowie), "Biuletyn Polsko-Ukrainski" 1932/33, Nr. 2, S.22-26. (45) O.Kuzma, Lystopadowi dni 1918, Lwiw 1931; T.A.Olszanski, Bieszczady 1918-1919, Warschau 1948; S.Pomaranski, Pierwsza polska wojna, Warschau 1920. (46) Erste Versuche der polnisch-ukrainischen Annäherung wurden von Pilsudski noch vor Ausbruch des Krieges unternommen, 1913 hielt er in der Gesellschaft "Sitsch" in Lwiw sogar einen Vortrag, in dem er die Ukrainer dazu aufrief, sich auf die die Kämpfe gegen die Russen vorzubereiten. Wie W.Baczkowski nach Jahren treffend bemerkt hat, haben die Parallele zwischen den Ukrainischen Sitschowi Striltzi und den Polnischen Legionen, welche auf Seite beider Zentralstaaten gekämpft hatten, den Kyjiver Feldzug vom Jahr 1920 zur Folge. Vgl. A.Bochienski, S.Los, W.Baczkowski, Problem polsko-ukrainski w Ziemi Czerwienskiej, Warschau 1938, S.231. (47) Vgl. S.Mikulicz, Prometeizm w polityce II Rzeczypospolitej, Warschau 1971, S.80-104. (48) M.Siwicki, Krakowski... op.cit.; s. auch: A.Sulima-Kaminski, W kregu moralnej i politycznej slepoty. Ukraina i Ukraincy w oczach Polakow, "Sutschasnist" 1985, Nr.1-2, S.7-19. (49) Objektive Beiträge zum Thema ukrainische Kultur wurden auch in "Nowy Wiek", "Rodzina Polska", "Wolyn", "Przeglad Wspolczesny" veröffentlicht. (50) Es wurde nachdrücklich von S.Los im Artikel unter dem Titel: Ukraincy na lamach "Biuletynu Polsko-Ukrainskiego" unterstrichen, "Biuletyn Polsko-Ukrainski" 1933, Nr.24, S.4-6; ebenda 1933, Nr.25, S.3-5 sowie Nr.26, S.3-6. (51) S.Stepien, Ukraincy i ich dzialalnosc spoleczno-kulturowa w Rzeczypospolitej Polskiej w latach 1918-1939, Krakau 1987. Das unveröffentlicht gebliebene Manuskript der Doktorarbeit, S.140. (52) Besonders aktiver Publizist im "Biuletyn" war Iwan Kedryn (Rudnicki), dessen Artikel zu verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens der Ukrainer eine starke Resonanz bei der Leserschaft fanden. (53) Towarzystwo Polsko-Ukrainskie, "Biuletyn Polsko-Ukrainski" 1933, Nr.7, S.6-9. (54) J.Czarnecki, Ukraina i Polska, "Rodzina Polska" 1933, Nr.8, S.226f. und 232f. (55) Vgl. Poland and Ukraine. Past and Present. Vorbereitet von Peter J.Politycznyj, Edmonton-Toronto 1980. (56) Seine propolnische Haltung büßte Twerdochlib mit seinem eigenem Leben. Er wurde nämlich 1922 von einem Terroristen aus der Organisation OUN ermordet. (57) A.Krzyzaniwskyj, W zaczarowanym kole, "Biuletyn Polsko-Ukrainski" 1933, Nr.4 u. 9. (58) W.Kutschabykyj, Die Westukraine im Kampf mit Polen und dem Bolschewismus in den Jahren 1918-1923, Berlin 1934, S.48-50. (59) F.Zachora, W sidlach uprzedzen, "Biuletyn Polsko-Ukrainski" 1933, Nr 12, S.4-5. (60) Siehe O.Gorka, "Ogniem i mieczem" a rzeczywistosc historyczna, Warschau 1986. (61) L.Podhorodecki, Dzieje Kijowa, Warschau 1982, S.229-302; vgl. auch die Anmerkung Nr.43. (62) Vor allem haben dazu beigetragen: Jerzy Jedrzejewicz, Jaroslaw Iwaszkiewicz, Kan Kozik, Zbigniew Wojzik, Wladyslaw A.Serczyk, Ryszard Torzecki, Antoni Podraza, Ryszard Luzny, Stefan Kozak, Miroslawa Papierzynska-Turek und Wolodymyr Mokryj. (63) W.Gil, Stosunki Polski z Ukraina w latach 1989-1993, Torun-Poznan 1994; Vgl. auch: Ukraincy w Polsce 1989-1993. Kalendarium. Dokumenty. Informacje, herausgegeben von M.Czech, Warschau 1993. (64) I.Kedryn-Rudnytzkyj, Shyttja - podiji - ljudy. Spomyny i komentari, New York 1976, S.131. aus dem Polnischen von Chrystyna Nazarkewytsch |
121998 |